Zum Glück verkuppelt

Meine künftige Frau treffe ich zum ersten Mal im Zug. Sie ist nicht alleine, fährt mit zwei Mädchen, die nicht ihre Töchter, sondern die Töchter ihrer Schwester sind. Da ich die Mutter der Kinder gut kenne, spreche ich die beiden Kinder an. Ihre Tante reagiert darauf, als benähme ich mich höchst unanständig. Ich denke ich mir, was für eine hochnäsige Frau.
Einige Wochen später komme ich am Haus der «Hochnäsigen» vorbei. Überraschend sitzt meine Bekannte, die Mutter der Kinder, auf der Treppe und lädt mich zum Tee bei ihrer Schwester ein. Ich folge ungern, aber ich folge, und dann geschieht, was ich nie für möglich gehalten hätte: Beim Tee empfinde ich die Schwester je länger, je sympathischer. Ich merke: Ich beginne mich zu verlieben! Zum Schluss verabreden wir uns zu einer gemeinsamen Bergtour. Später erzählt mir meine Bekannte mal, dass sie uns immer schon zusammen gesehen hätte, mich und ihre Schwester.

Aufgezeichnet von Matthias Koller Filliger

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